Du gehst jeden Tag mit ihm raus. Du gibst dir Mühe, achtest auf seine Bedürfnisse, wünschst dir Harmonie, Vertrauen, Verbindung. Und trotzdem zerrt er an der Leine, bellt andere Hunde an oder hört nicht, wenn du ihn rufst.
In dir taucht der Gedanke auf: „Warum macht er das? Liebt er mich nicht genug? Versteht er mich nicht? Ich geb’ doch mein Bestes …“
Kennst du das?
Wir Menschen neigen dazu, unsere Beziehungen – ob zu anderen Menschen oder zu unserem Hund – mit Erwartungen, Bildern und Bedingungen zu verknüpfen.
„Wenn du mich wirklich lieben würdest, dann würdest du…“ ist dabei ein stiller Satz, der sich oft tief in unser Denken eingeschlichen hat – ohne dass wir ihn bewusst aussprechen. Und ohne dass wir merken, wie sehr er uns und unsere Verbindung belastet.
Dein Hund denkt nicht in Bedingungen. Aber du vielleicht.
Dein Hund lebt im Moment. Er bewertet dich nicht. Er stellt keine Bedingungen. Und er liebt dich sowieso – aber nicht auf die Weise, wie du dir das vielleicht vorstellst.
Er liebt dich nicht „weil du alles richtig machst“, sondern weil du bist, wie du bist. Und genau deshalb spürt er auch ganz genau, wenn du dich nicht mit dir selbst verbunden fühlst. Wenn du innerlich uneindeutig bist. Wenn du dir etwas vormachst. Oder wenn du ihn – bewusst oder unbewusst – für etwas verantwortlich machst, das eigentlich in dir selbst stattfindet.
Was du im Außen suchst, fehlt oft im Innen
Viele Menschen, die mit ihrem Hund an ihre Grenzen kommen, erzählen uns:
- „Er hört einfach nicht, obwohl ich alles versucht habe.“
- „Ich bin so geduldig, aber er macht trotzdem sein Ding.“
- „Ich hab alles gelesen, jeden Trainer probiert – nichts hilft.“
Was diese Aussagen gemeinsam haben?
Sie basieren auf der Vorstellung, dass der Hund sich ändern muss. Dass er das Problem ist. Oder zumindest etwas im Außen.
Doch was wäre, wenn das eigentliche Problem nicht dein Hund ist, sondern das, was in dir abläuft, während du versuchst, alles richtig zu machen?
Was wäre, wenn nicht dein Hund unklar ist – sondern du?
Nicht, weil du unfähig bist. Sondern weil du mit einem Selbstbild lebst, das gar nicht mehr zu dir passt. Oder nie wirklich zu dir gepasst hat.
Selbstführung statt Fremderwartung
Du kannst nicht führen, wenn du dich selbst nicht spürst.
Du kannst nicht klare Grenzen setzen, wenn du Angst hast, dadurch abgelehnt zu werden.
Du kannst nicht gelassen reagieren, wenn du innerlich im Stress bist oder dir unbewusst etwas beweisen willst.
Das nennt man Selbstführung. Und sie beginnt nicht mit der Frage: „Wie bringe ich meinem Hund bei, mir zu folgen?“, sondern mit der Frage:
„Wie folge ich mir selbst eigentlich?“
Wie gehst du mit dir um, wenn du einen Fehler machst?
Wie sprichst du innerlich mit dir, wenn du unsicher bist?
Wie viel Raum gibst du deinen Gefühlen – oder unterdrückst du sie lieber?
Dein Hund ist nicht „gegen dich“. Er ist mit dir. Und er spiegelt dir, wo du gerade nicht bei dir bist.
Dein Selbstbild entscheidet, wie du führst
Viele Frauen leben mit einem inneren Bild von sich, das längst nicht mehr stimmig ist:
- „Ich muss es allen recht machen, sonst bin ich nicht wertvoll.“
- „Ich darf keine Fehler machen.“
- „Ich muss stark, souverän und kompetent wirken – immer.“
Diese inneren Bilder laufen oft völlig unbewusst ab – und machen echten Kontakt schwer.
Denn: Dein Hund spürt, wenn du nicht echt bist. Wenn du dich verstellst. Wenn du funktionierst, statt zu führen.
👉 Selbstführung beginnt also mit der Entscheidung, dich selbst wieder ehrlich wahrzunehmen. Mit allem, was da ist: deinen Bedürfnissen, Grenzen, Unsicherheiten – und deiner inneren Wahrheit.
Erst wenn du dich selbst wieder „lesen“ kannst, kann dein Hund auch dich wieder lesen.
Warum dein Hund dir nicht folgt – obwohl er dich liebt
Hunde folgen nicht aus Mitleid. Nicht aus „Liebe“ im menschlichen Sinne. Und auch nicht, weil du dir so viel Mühe gibst.
Sie folgen, wenn du klar bist.
Wenn dein Inneres und dein Verhalten in Einklang sind. Wenn deine Stimme, deine Energie und deine Haltung übereinstimmen.
Du kannst fünfmal „Nein“ sagen – wenn dein innerer Zustand „Ich trau mich nicht wirklich“ sagt, spürt dein Hund das.
Du kannst ihn liebevoll rufen – wenn du innerlich sauer bist, wird er zögern.
👉 Deshalb ist deine innere Haltung der Schlüssel zu echter Verbindung.
Nicht Kontrolle. Nicht Konditionierung. Nicht Konsequenz um jeden Preis.
Sondern: Echtheit. Klarheit. Führung. Vertrauen.
So findest du zurück in deine stimmige Haltung
Hier sind 5 Fragen, die du dir ehrlich stellen darfst:
- Was wünsche ich mir von meinem Hund – und wofür bin ich selbst nicht bereit?
(z. B. Klarheit, Konsequenz, Selbstvertrauen) - Was will ich meinem Hund beibringen – aber lebe ich es selbst vor?
(z. B. Ruhe, Vertrauen, Geduld) - Wo mache ich meinen Hund (oder andere) verantwortlich für das, was ich selbst vermeiden will?
(z. B. Entscheidungen treffen, Grenzen setzen) - Wie spreche ich innerlich mit mir, wenn etwas nicht klappt?
(Würde ich so mit meinem Hund reden?) - Wer will ich wirklich sein – und was darf ich dafür loslassen?
(Alte Geschichten, Erwartungen, Rollenbilder)
Zum Schluss: Dein Hund wartet nicht auf Perfektion. Sondern auf Echtheit.
Es geht nicht darum, perfekt zu sein. Sondern ehrlich.
Nicht darum, jeden Impuls zu kontrollieren – sondern ihn wahrzunehmen und bewusst zu handeln.
Nicht darum, deinem Hund alles recht zu machen – sondern dich selbst so zu führen, dass er dir wieder vertrauen kann.
Denn dein Hund folgt nicht deinen Worten –
sondern deiner inneren Haltung.
Wenn du bereit bist, dich auf diesen Weg zu machen – nicht nur mit deinem Hund, sondern vor allem mit dir selbst –
dann bist du bei uns genau richtig.
Wir zeigen dir, wie echte Selbstführung aussieht.
Wie du alte Muster erkennst, innere Klarheit findest und eine Beziehung aufbaust, die nicht auf Kontrolle, sondern auf Vertrauen basiert.
Nicht nur mit deinem Hund. Sondern mit dir selbst.
Gerne möchten wir Dir noch diesen Blogartikel ans Herz legen: Hunde und die Selsbterkenntnis, Die heilende Kraft deines Hundes
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Cheers,
Antje & Cristina