Perfektionismus

Perfektion ist eine Illusion – Lass den Druck los und finde zu dir selbst Hast du dich schon einmal dabei ertappt, wie du ein Bild von dir und deinem Hund immer und immer wieder bearbeitet hast? Natürlich nur dich – dein Hund sieht ja ohnehin immer fantastisch, süß oder einfach nur lustig aus. Und dann, trotz aller Mühe, hast du es doch nicht gepostet. Vielleicht, weil du dachtest, dass du trotz Filter und Retusche einfach nicht gut genug aussiehst? Dass du so doch niemals in den sozialen Medien erscheinen kannst? Am Ende ist das Bild für dich schlichtweg nicht gut genug, um es überhaupt zu zeigen. Das ständige Streben nach Perfektion fühlt sich oft an wie ein nie endender Marathon – ein Rennen, das dich erschöpft und immer weiter antreibt. Aber ist das wirklich der Weg zu mehr Selbstvertrauen und innerer Stärke? Es wird Zeit, die Illusion von Perfektion loszulassen und dich so zu zeigen, wie du wirklich bist – authentisch, echt und im Einklang mit dir selbst. Denn wenn du anfängst, dich selbst zu akzeptieren, folgt dein Hund ganz natürlich.

Perfektion ist eine Illusion – Hast du dich jemals dabei ertappt, wie Du ein Bild von Dir mit Deinem Hund immer wieder bearbeitet hast (nur Dich natürlich, Dein Hund sieht immer und zu jederzeit fantastisch, süß oder lustig aus) und dann hast Du es doch nicht gepostet? Vielleicht, weil Du trotz aller Retusche oder Filter schlicht und ergreifend nicht gut (genug) ausgesehen hast und Du Dich so doch nicht in den sozialen Medien zeigen kannst? Das Bild ist im Grunde nicht geeignet, um überhaupt von irgendwem angesehen zu werden. Das ständige Streben nach Perfektion kann sich wie ein dauerhafter Marathon anfühlen – ein Rennen, das nie endet. Als ob 42,195 km nicht schon lang genug wären…

Wir leben in einer Welt, in der perfekte Menschen oft als Ideal dargestellt werden – perfekte Maße, symmetrische Gesichter, stets hergerichtet, als ob sie auf eine Gala gehen würden. Dann werden noch Eigenschaften betont, die als besonders löblich eingestuft werden, wie Disziplin, Ernsthaftigkeit etc. Sei es in den Medien, den sozialen Netzwerken oder sogar in unserem eigenen Kopf.

Doch was bedeutet es wirklich, perfekt zu sein – für uns selbst und in der Beziehung zu unserem Hund? Und ist es überhaupt erstrebenswert?

Die Wurzeln des Perfektionismus

Perfektionismus und das manchmal militante Streben danach, entsteht oft nicht von heute auf morgen. Er wird tief in uns verwurzelt, durch die Gesellschaft, in der wir leben, die Werte, die wir von klein auf lernen und die Erwartungen, die wir an uns selbst haben.

Dabei hatten wir als Kind gar keine Erwartungen an uns… Wir haben ganz natürlich zum Beispiel sprechen und laufen gelernt, Fahrrad fahren und so weiter. Aber. Es war doch völlig egal, ob wir glatte oder lockige Haare hatten, eine Stupsnase oder einen kleinen „Zinken“, groß oder klein waren. Wir haben einfach gemacht. Erst später bekamen wir von Eltern, Lehrern und dem Umfeld etwas eingetrichtert. Wie wir zu sein, uns zu benehmen und auszusehen haben. Und so wird es von Generation zu Generation, von Mensch zu Mensch weitergegeben.

In einer Welt, die uns ständig mit Hochglanzbildern von (scheinbar!) perfekten Leben und perfekt erzogenen Hunden bombardiert, ist es leicht, in die Falle zu tappen und zu glauben, dass wir genauso sein müssen. Dabei sind es oft nur die Stimmen in unserem Kopf, die diesen Druck verstärken: „Dein Hund sollte das besser können“, „Was denken die anderen Hundebesitzer?“, „Ihr müsst beide perfekt aussehen“.

Dieser innere Kritiker ist nicht unser Feind, sondern vielmehr ein Teil von uns, der uns schützen will – vor Kritik und Ablehnung – weil eins unserer tiefsten Bedürfnisse das nach Zugehörigkeit ist.

Doch was passiert, wenn dieser Kritiker die Oberhand gewinnt? Wir setzen uns und unserem Hund unrealistische Ziele, fühlen uns ständig gestresst und haben Angst, zu versagen. Statt uns zu motivieren, lähmt uns dieser Perfektionismus – und das spürt auch unser Hund.

Die Auswirkungen von Perfektionismus

Perfektionismus kann unser Leben in vielerlei Hinsicht negativ beeinflussen. Auf emotionaler Ebene führt er oft zu Stress, Angstzuständen und einem ständigen Gefühl der Unzulänglichkeit. Wir fühlen uns nie gut genug, verlieren an Selbstvertrauen, egal wie sehr wir uns anstrengen. Die Selbstzweifel kommen dafür umso leichter.

Dies belastet nicht nur uns selbst, sondern kann auch Einfluss auf die Beziehung zu unserem Hund. Wir erwarten, dass er perfekt gehorcht, in jeder Situation ruhig bleibt und immer freundlich ist – doch das ist nicht realistisch.

Hunde sind keine Maschinen, sie haben ihre eigenen Persönlichkeiten, ihre Stärken und Schwächen. Wenn wir ständig nach Perfektion streben, setzen wir stets überzogenen Erwartungen an unsere Hunde. Sie dürfen viel zu wenig Hund sein und verlieren vielleicht irgendwann sogar selbst die Freude am Leben und vor allem die Freude am zusammen sein mit ihrem Menschen.

Ein Beispiel:

Du gehst mit Deinem Hund spazieren und er bellt plötzlich einen anderen Hund an. Sofort steigt in Dir das Gefühl auf, dass Du etwas falsch gemacht hast, weil Du es in der Erziehung nicht geschafft hast, dass Dein Vierbeiner an einem anderen lautlos vorbeigeht. Wahrscheinlich schämst Du Dich, weil Du denkst, die anderen Hundebesitzer könnten Dich für inkompetent halten.

Doch was wäre, wenn Du diese Situation anders bewerten würdest? Wenn Du siehst, dass Dein Hund dir zeigen will, dass er unsicher ist und Du ihm mit Gelassenheit und Verständnis begegnest? Anstatt Dich auf die „perfekte“ Reaktion zu fixieren, könntest Du die Verbindung zu Deinem Hund stärken und ihr könntet gemeinsam lernen, besser mit solchen Situationen umzugehen.

Die Vorteile des Loslassens von Perfektion

Was passiert, wenn wir den Perfektionismus loslassen? Wenn wir uns erlauben, einfach nur wir selbst zu sein – mit all unseren Ecken und Kanten – und das auch für unseren Hund gelten lassen? Die Antwort ist simpel: Freiheit. Freiheit, echt zu sein. Freiheit, Fehler zu machen und aus ihnen zu lernen. Freiheit, den Moment zu genießen, ohne ständig nach Fehlern zu suchen oder uns mit anderen zu vergleichen.

Wenn wir Perfektion loslassen, können wir authentisch sein – und das ist es, was uns wirklich verbindet, mit uns selbst, mit anderen Menschen und auch mit unserem Hund. Echtheit schafft Vertrauen und tiefe, erfüllende Beziehungen. Und es gibt uns die Möglichkeit, das Leben wirklich zu leben, statt es nur zu „perfektionieren“.

Stell Dir vor, Du lässt die Vorstellung los, dass Dein Hund immer perfekt funktionieren muss. Plötzlich öffnet sich eine neue Welt voller Freude und Entspannung. Du kannst die gemeinsamen Spaziergänge genießen, ohne ständig daran zu denken, wie Dein Hund sich verhalten sollte. Du unternimmst mehr, weil es Dir nicht wichtig ist, dass er sich in fremden Umgebungen ruhig und angemessen benimmt. Du kannst Deine und seine Eigenheiten akzeptieren und Dich darüber freuen, was Dich, ihn und euch als Team einzigartig macht. Du bist entspannt mit Deinem Hund, das stärkt eure Bindung und macht euch beide glücklicher.

Praktische Tipps zum Umgang mit Perfektionismus

Es ist nicht einfach, den Perfektionismus über Bord zu werfen, vor allem, wenn er uns so lange begleitet hat. Aber es ist möglich. Hier sind ein paar Tipps, die Dir dabei helfen können – für Dich selbst und im Umgang mit Deinem Hund:

  • Selbstreflexion: Nimm Dir regelmäßig Zeit, um über Deine Erwartungen an Dich und Deinen Hund nachzudenken. Sind sie realistisch? Oder setzt Du Dir und ihm Ziele, die kaum erreichbar sind? Erlaube Dir, Mensch zu sein – und Deinem Hund, Hund zu sein.
  • Realistische Ziele setzen: Statt Dir und Deinem Hund unrealistische Ziele zu setzen, die euch nur unter Druck setzen, versuche, kleine, erreichbare Schritte zu planen. So kannst Du Fortschritte sehen und Dich über eure Erfolge freuen, ohne den ständigen Druck, perfekt sein zu müssen. Das bedeutet vor allem auch für Deinen Hund eine große Erleichterung, weil er mit einem ausgeglichenen Menschen lebt und interagiert.
  • Rückschritte / Fehler akzeptieren: Fehler sind keine Katastrophen, sondern Gelegenheiten zum Lernen. Wenn etwas nicht so läuft, wie Du es Dir vorgestellt hast, frage Dich: „Was kann ich daraus lernen?“ und „Wie kann ich es das nächste Mal besser machen?“ Sei geduldig mit Dir selbst und mit Deinem Vierbeiner.
  • Selbstmitgefühl entwickeln: Sei freundlich zu Dir selbst. Behandle Dich so, wie Du einen Freund behandeln würdest – mit Verständnis, Geduld und Mitgefühl. Dein innerer Kritiker wird nie ganz verschwinden, aber Du kannst lernen, ihn leiser zu stellen und das wird auch Deinem Hund guttun.

Beispiele aus dem Alltag

Denke an eine Situation, in der Du versucht hast, perfekt zu sein und wie es Dich und dann auch Deinen Hund belastet hat. Vielleicht bei einem Training, bei dem Du dachtest, Dein Hund sollte alles sofort perfekt können und Du frustriert warst, als das nicht der Fall war. Was wäre passiert, wenn Du diese Gedanken losgelassen hättest? Ihr hätte beide das Training mehr genießen können und vermutlich wäre es besser gelaufen, weil weniger Druck im Spiel gewesen wäre.

Diese Situation kennst Du sicherlich auch von Dir ohne Hund… Du machst etwas Neues und klagst Dich sofort an, wenn es nicht von 0 auf 100 perfekt und reibungslos läuft.

Viele Hundehalterinnen haben ähnliche Erfahrungen gemacht. Der Perfektionismus hat oft die Oberhand gewonnen und Hund und Mensch haben vollkommen den Spaß am Miteinander sein verloren. Doch diejenigen, die gelernt haben, Perfektion loszulassen, erfahren eine neue Leichtigkeit im Umgang mit ihrem Hund, von tieferen Beziehungen und von mehr Lebensfreude – für Mensch und Hund. Und das ist es doch, worauf es ankommt, oder?

Fazit: Die Freiheit der Unvollkommenheit

Perfektion ist eine Illusion, ein unerreichbares Ziel, das uns oft mehr schadet als nützt. Doch wenn wir uns erlauben, unvollkommen zu sein, öffnen wir uns für das echte Leben – mit all seinen Höhen und Tiefen, Fehlern und Erfolgen. Wir können die kleinen, kostbaren Momente mit unserem Hund genießen, die Beziehungen vertiefen, die uns wirklich wichtig sind, und uns selbst und unseren Hund mit allen Facetten annehmen.

Du hast die Wahl. Du kannst Dich entscheiden, den Perfektionismus loszulassen und die Freiheit der Unvollkommenheit zu erleben – für Dich und Deinen Vierbeiner. Also, triff eine Entscheidung – für euch beide!

Du bist in diesem Muster gefangen und weißt nicht, wie Du daraus kommst? Buch Dir gerne ein unverbindliches Kennenlerngespräch und wir schauen, ob wir Dich auf Deinem Weg in die Un-Perfektion begleiten können – für Dich und Deinen Hund.

Gerne möchten wir Dir noch diesen Blogartikel ans Herz legen: Selbstvertrauen stärken

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Cheers,
Antje & Cristina

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