Deine Wahrheit

In diesem Artikel erfährst Du, warum Deine persönliche Wahrheit Dein Hundetraining in die falsche Richtung lenken kann und wie Deine Wahrnehmung durch Filter und alte Muster beeinflusst wird. Du lernst, wie Du Deine Realität bewusster gestalten kannst, um das Verhalten Deines Hundes positiv zu verändern. Praxisnahe Beispiele zeigen Dir, wie Du alte Muster durchbrichst und die Kommunikation mit Deinem Hund optimierst – für eine tiefere Verbindung und ein harmonischeres Zusammenleben.

Deine persönliche Wahrheit über Dich und Deinen Hund – Wie Deine Realität Deinen Weg beeinflusst
Vielleicht hast Du Dir schon einmal gedacht: „Warum verhält sich mein Hund immer so?“ oder „Das war doch schon immer so, das wird sich auch nicht ändern.“ Diese Überzeugungen kommen aus Deiner persönlichen Wahrheit – Deiner Realität. Doch hast Du Dich schon einmal gefragt, woher diese Überzeugungen eigentlich kommen und ob sie wirklich „wahr“ sind? In diesem Blogartikel zeigen wir Dir, wie Deine eigene Wahrheit über Dich und die Erziehung Deines Hundes entstehen kann und warum sie manchmal nicht in die richtige Richtung führt.

Deine eigene Realität – wie sie entsteht

Wir alle leben in unserer eigenen Welt, die unsere Realität formt. Es gibt nicht die „eine“ Realität, die für alle Menschen gleich ist. Stattdessen entstehen unsere individuellen Wahrheiten durch die Art und Weise, wie wir die Welt um uns herum wahrnehmen. Doch wie genau funktioniert das?
Unsere Realität wird durch unsere 5 Sinne – Sehen, Hören, Fühlen, Riechen und Schmecken – geformt. Pro Sekunde strömen etwa 1.000.000 Bits an Informationen aus der Außenwelt auf uns ein. Das ist eine riesige Menge, und unser Gehirn kann gar nicht alles verarbeiten. Tatsächlich kann unser Gehirn nur etwa 40 bis 200 Bits pro Sekunde verarbeiten, und von diesen gelangen nur etwa 7 bis 8 Bits überhaupt in unser Bewusstsein. Das bedeutet, dass unser Gehirn ständig Informationen ausfiltert.

Warum filtert unser Gehirn Informationen?

Das Filtern von Informationen ist ein Überlebensmechanismus. Unser Gehirn entscheidet blitzschnell, welche Informationen wichtig sind und welche nicht. Dabei werden viele Informationen einfach gelöscht – sie kommen gar nicht erst in unser Bewusstsein. Andere Informationen werden verzerrt, das heißt, sie werden von unserem Gehirn entweder über- oder unterbewertet. Und dann gibt es noch die Verallgemeinerungen: Unser Gehirn neigt dazu, Erlebnisse zu verallgemeinern, um sie schneller einordnen zu können.

Ein Beispiel: Immer wenn Du mit Deinem Hund an einer bestimmten Ecke vorbeigehst, zieht er plötzlich an der Leine und bellt vielleicht sogar. Nach einer Weile hast Du die Überzeugung, dass „immer wenn wir an dieser Ecke vorbeigehen, mein Hund durchdreht“. Das Gehirn hat aus dieser wiederkehrenden Erfahrung eine Verallgemeinerung gemacht. Diese Verallgemeinerungen helfen uns, schneller zu reagieren, aber sie können uns auch in die Irre führen, wenn wir die Situation nicht mehr objektiv betrachten.

Die Macht der inneren Filter

Wir leiden also nicht an dem, was wir tatsächlich wahrnehmen, sondern an unseren individuellen Filtern, die die Realität verzerren. Diese Filter entstehen durch unsere persönlichen Erfahrungen, Überzeugungen und Erziehung. Sie sind wie Brillen, durch die wir die Welt betrachten, und oft sind wir uns gar nicht bewusst, dass wir sie tragen.

Stell Dir vor, Du hast als Kind oft gehört, dass Hunde „schwierig“ sind. Diese Aussagen haben sich in Deinem Kopf als Wahrheit verankert, auch wenn Du vielleicht nicht mehr aktiv darüber nachdenkst. Wenn Dein Hund dann ein Verhalten zeigt, das nicht Deinen Erwartungen entspricht, wirst Du unbewusst an diese Überzeugung erinnert. Du denkst vielleicht: „Das war klar, er ist halt schwierig“ – ohne Dir bewusst zu machen, dass es nur eine alte Überzeugung ist, die gar nichts mit der aktuellen Situation zu tun hat.

Wie beeinflussen diese Filter Deine Beziehung zu Deinem Hund?

Was hat das nun alles mit der Erziehung Deines Hundes zu tun? Sehr viel! Denn wenn Du die Welt durch Deine persönlichen Filter siehst, beeinflusst das direkt, wie Du mit Deinem Hund umgehst. Nehmen wir noch einmal das Beispiel mit der Ecke, an der Dein Hund immer ausflippt. Du hast inzwischen die Erwartung, dass genau das passieren wird. Dein Gehirn hat die Situation schon vorverarbeitet, die passenden Emotionen dazu sind präsent in Dir und Dein Körper reagiert darauf. Vielleicht wirst Du angespannt, ohne es zu merken. Dein Hund spürt diese Anspannung und reagiert darauf, was das Verhalten an der Ecke nur verstärkt.

Dein Hund handelt nicht aus Bosheit oder Trotz. Er reagiert auf Deine Energie, auf Deine innere Wahrheit, die Du in die Situation bringst. Und diese Wahrheit ist oft das Ergebnis von Filtern und Überzeugungen, die vielleicht gar nicht mehr relevant sind.

Persönliche Geschichten und alte Überzeugungen

Ein weiterer Punkt, der unsere Realität formt, sind die Geschichten, die wir uns selbst erzählen. Diese Geschichten entstehen oft aus unserer Vergangenheit und den Überzeugungen, die uns seit unserer Kindheit begleiten. Vielleicht hast Du als Kind oft gehört, dass Du „nicht gut genug“ bist oder dass Du „nicht konsequent genug“ bist. Solche Sätze setzen sich in Deinem Unterbewusstsein fest und prägen Deine Wahrnehmung.

Wenn Du dann Schwierigkeiten mit der Erziehung Deines Hundes hast, erzählst Du Dir vielleicht die Geschichte: „Ich bin nicht gut genug als Hundehalter*in.“ Doch diese Geschichte ist nur eine Erzählung aus Deiner Vergangenheit – sie hat nichts mit der aktuellen Realität zu tun. Doch weil Du sie schon so lange mit Dir trägst, erscheint sie Dir als absolute Wahrheit.

Wie kannst Du Deine Filter und Überzeugungen verändern?

Der erste Schritt, um Deine persönliche Wahrheit zu hinterfragen, ist Bewusstsein. Werde Dir bewusst, welche Gedanken, Überzeugungen und Geschichten Du mit Dir trägst. Frage Dich: „Woher kommt dieser Gedanke? Ist er wirklich wahr? Oder ist es nur eine alte Überzeugung, die ich hinterfragen darf?“
Ein Beispiel: Du kommst wieder an die besagte Ecke mit Deinem Hund. Anstatt sofort anzunehmen, dass er wieder ausflippen wird, nimmst Du Dir einen Moment, um tief durchzuatmen und bewusst in die Situation zu gehen. Beobachte, was wirklich passiert – ohne die Brille der vergangenen Erfahrungen. Vielleicht ist Dein Hund dieses Mal ruhiger, weil Du selbst ruhiger bist. Du wirst sehen, wie sehr Dein Hund auf Deine Energie reagiert.

Übung für den Alltag: Neue Muster schaffen

Um Deine Filter und Geschichten zu verändern, ist es wichtig, neue Muster zu schaffen. Das erfordert Übung und Geduld, aber es ist der Schlüssel, um Deine Realität und damit auch die Beziehung zu Deinem Hund zu verbessern.
Versuche, in Situationen, die Dir Schwierigkeiten bereiten, bewusst neue Verhaltensweisen auszuprobieren. Wenn Dein Hund an der Ecke bellt, bleib ruhig stehen, lenke seine Aufmerksamkeit auf Dich und belohne ihn für ruhiges Verhalten. Je öfter Du dieses neue Muster trainierst, desto mehr wird es sich in Deinem Gehirn verankern – und das alte, problematische Muster wird nach und nach verblassen.

Vertraue Deinem Hund

Ein weiterer wichtiger Schritt ist, Vertrauen in Deinen Hund zu entwickeln. Dein Hund handelt nicht aus böser Absicht. Wenn er ein Verhalten zeigt, das Dich stört, ist das nicht, weil er Dich ärgern will. Er reagiert einfach auf die Situation und Deine Energie. Wenn Du verstehst, dass das Verhalten Deines Hundes oft nur ein Spiegel Deiner eigenen inneren Welt ist, kannst Du beginnen, neue Wege zu gehen und Deinem Hund die Führung zu geben, die er braucht.

Fazit: Deine persönliche Wahrheit beeinflusst Deinen Weg

Deine persönliche Wahrheit über Dich und die Erziehung Deines Hundes ist nicht in Stein gemeißelt. Sie entsteht durch Deine Filter, Überzeugungen und die Geschichten, die Du Dir selbst erzählst. Doch diese Wahrheiten sind veränderbar. Indem Du Dir Deiner inneren Welt bewusst wirst und neue Muster schaffst, kannst Du die Realität, die Du mit Deinem Hund erlebst, aktiv gestalten.
Es gibt nicht die eine „richtige“ Realität. Es gibt nur Deine Realität – und die kannst Du verändern. Indem Du Verantwortung für Deine innere Welt übernimmst und bewusst neue Wege gehst, wirst Du feststellen, wie sich nicht nur Deine Beziehung zu Deinem Hund, sondern auch Deine gesamte Lebensrealität verbessert. Dein Hund wird Dir dankbar folgen, wenn Du beginnst, Dich selbst klarer zu führen.

Gerne möchten wir Dir noch diese Blogartikel ans Herz legen: Kommunikation, Dein Selbst,  Von Mensch zu Hund,

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Cheers,

Antje & Cristina

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