Die Wissenschaft der Stille – Wie Stille Dir und Deinem Hund hilft, innere Ruhe zu finden – Im vorherigen Artikel haben wir über die Kraft der Langsamkeit gesprochen und darüber, wie das bewusste Entschleunigen der erste Schritt zu mehr Gelassenheit sein kann – sowohl für Dich als auch für Deinen Hund.
Doch Langsamkeit ist nur der Anfang. Unsere heutige Welt ist laut, hektisch und voller Ablenkungen. Viele Menschen spüren eine tiefe Sehnsucht nach Ruhe, wissen aber oft nicht, wie sie diese in ihren überfüllten Alltag integrieren können.
Stille ist mehr als nur die Abwesenheit von Geräuschen. Sie ist ein bewusster Rückzug von all den äußeren Reizen, die uns täglich bombardieren, und eine Einladung, zu uns selbst zurückzufinden.
Es ist nicht nur der Lärm der Welt, der uns unruhig macht – oft sind es auch unsere eigenen Gedanken, die nicht zur Ruhe kommen wollen. Das ständige Kreisen um Sorgen, To-do-Listen und Erwartungen hindert uns daran, wirklich im Moment anzukommen.
Wenn wir es schaffen, diese äußere und innere Lautstärke zu reduzieren, entsteht Raum für etwas Tieferes: echte Gelassenheit – für uns und für unsere Hunde. Unsere innere Unruhe überträgt sich direkt auf sie. Sie spüren jede Anspannung und jedes gedankliche Rauschen. Aber wenn wir lernen, Stille zu kultivieren – sowohl im Außen als auch im Innen – können wir eine tiefe innere Ruhe finden, die uns und unseren Hunden Gelassenheit schenkt.
Je mehr wir uns erlauben, in die Stille zu gehen, desto mehr Resilienz bauen wir auf. In der Stille finden wir nicht nur Ruhe, sondern auch Klarheit. Sie hilft uns, bewusster zu handeln, statt uns von äußeren Einflüssen treiben zu lassen. Diese innere Stärke spiegelt sich auch in unserem Hund wider.
Was Stille für Dich und Deinen Hund bedeutet
Ständige Erreichbarkeit durch Smartphones, Smartwatches und unzählige Benachrichtigungen hat Stille zu einer seltenen Ressource gemacht. Die Erwartung, immer sofort zu antworten, erzeugt Druck und das Gefühl von Verpflichtung.
Vielleicht kennst Du das selbst: Das Handy ist immer griffbereit, und sobald eine Nachricht oder ein Anruf eingeht, entsteht der Drang, sofort zu reagieren. Dieses ständige Eingebundensein führt oft zu Hektik, Unzufriedenheit und dem Gefühl, fremdbestimmt zu sein.
Diese permanente Kontrolle über Deine Zeit führt zu innerer Unruhe – zuerst in Dir und danach bei Deinem Hund. Da Dein Geist von äußeren Reizen beansprucht wird, bleibt weniger Raum für bewusste Achtsamkeit. Dein Hund spürt diese Anspannung, auch wenn sie Dir selbst vielleicht nicht immer bewusst ist.
Dazu kommt der ständige Lärm im Hintergrund: Verkehr, Benachrichtigungen, Gespräche, Fernseher oder Musik. Viele Menschen nutzen diesen Lärm, um die innere Stimme zu übertönen – es ist einfacher, sich von äußeren Reizen ablenken zu lassen, als sich mit den eigenen Gedanken oder ungelösten Themen auseinanderzusetzen.
Doch dieses „Lautsein“ im Außen verhindert, dass wir innehalten und spüren, was in uns vorgeht. So werden Probleme ignoriert, bis sie uns schließlich überrollen.
Hier zeigt sich der wahre Wert der Stille: Sie schenkt uns Raum zum Reflektieren und Innehalten. Wenn Du es schaffst, äußere Ablenkungen zu minimieren, wird Dein Geist ruhiger – und Dein Hund spürt das. Er wird ausgeglichener, weil Du zur Ruhe kommst.
Wie Stille das Gehirn stärkt – Eine wissenschaftliche Perspektive
Stille ist nicht nur angenehm – sie hat nachweislich positive Effekte auf unser Gehirn und unseren Körper. Studien haben gezeigt, dass Stille die Regeneration von Gehirnzellen fördert und den Cortisolspiegel – unser Stresshormon – senkt. Schon kurze Momente der Lautlosigkeit können helfen, den Geist zu beruhigen und das Nervensystem zu entspannen.
In einer Welt voller Reize wirkt Stille wie ein Reset-Knopf für unser Gehirn.
Doch es gibt noch weitere positive Auswirkungen: Wenn wir zur Ruhe kommen und wirklich im Moment sind, werden Hormone freigesetzt, die unser Wohlbefinden steigern. Serotonin, das sogenannte „Glückshormon“, spielt eine wichtige Rolle bei der Regulierung unserer Stimmung und wird vermehrt ausgeschüttet, wenn wir ruhig und entspannt sind. Es hilft uns, uns glücklicher und ausgeglichener zu fühlen.
Ein weiteres wichtiges Hormon ist Oxytocin, auch als „Wohlfühlhormon“ oder „Bindungshormon“ bekannt. Es wird in Momenten von Nähe und Vertrauen ausgeschüttet – zum Beispiel, wenn Du ruhig mit Deinem Hund Zeit verbringst, ihn streichelst oder ihr einfach zusammen entspannt. Oxytocin sorgt nicht nur für ein Gefühl der Verbundenheit, sondern hilft auch, Stress abzubauen und die Ausschüttung von Cortisol zu reduzieren.
Was bedeutet das für Deinen Hund? Ruhe und Ausgeglichenheit beeinflussen nicht nur seine Entspannung, sondern kann sich auch andere Aspekte seines Wohlbefindens auswirken:
• Stärkeres Immunsystem: Ein ruhiger Hund ist gesünder. Weniger Stress stärkt das Immunsystem, sodass Dein Hund widerstandsfähiger gegenüber Krankheiten ist.
• Bessere Konzentration und Gehorsam: Ein ausgeglichener Hund kann sich besser konzentrieren und ist aufmerksamer bei Kommandos.
• Gesündere Verdauung: Stress wirkt sich auch auf die Verdauung aus. Ein ruhiger Hund hat weniger Magenprobleme und eine stabilere Verdauung.
• Weniger Konflikte mit anderen Hunden: Ein Hund, der nicht gestresst ist, reagiert gelassener auf andere Hunde und zeigt weniger aggressives oder ängstliches Verhalten.
• Bessere soziale Interaktionen: Ruhe macht Deinen Hund auch im Umgang mit fremden Menschen entspannter. Er ist offener und freundlicher.
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Die regelmäßige Integration von Stille in Deinen Alltag hilft also nicht nur, den Stresspegel zu senken, sondern langfristig das Wohlbefinden Deines Hundes zu fördern – sowohl körperlich als auch mental.
Stille als Schlüssel zur Klarheit für Dich und Deinen Hund
Weniger Lärm im Außen heißt mehr Klarheit – sowohl für Dich als auch für Deinen Hund. In den Momenten der Lautlosigkeit tritt das in den Vordergrund, was im hektischen Alltag oft übersehen wird.
Diese Ruhe gibt Dir die Möglichkeit, innezuhalten und die leisen, feinen Signale zu erkennen, die sonst untergehen oder übersehen werden – sei es bei Deinem Hund oder in Dir selbst. Wann hast Du das letzte Mal in Dich hineingehorcht und Deine Bedürfnisse wahrgenommen? Vielleicht spürst Du eine innere Anspannung, die Du bisher verdrängt hast, oder Du erkennst, dass Dein Hund in bestimmten Situationen mehr Aufmerksamkeit braucht, als Dir vorher bewusst war.
Diese Klarheit, die durch diese „äußere Lautlosigkeit“ entsteht, führt zu einem tieferen Verständnis für Dich selbst und Deinen Hund. Es sind nicht nur Pausen vom äußeren Lärm, sondern Gelegenheiten, bewusst hinzusehen und zu erkennen, was wirklich wichtig ist.
Fazit: Stille als Weg zu Resilienz und innerer Stärke
Stille ist weit mehr als nur ein Moment der Ruhe – sie ist der Schlüssel, um langfristig innere Stärke und Resilienz aufzubauen. Indem Du immer wieder Momente der Ruhe in Deinen Alltag einbaust, gibst Du Dir selbst die Möglichkeit, gelassener auf stressige Situationen zu reagieren.
Diese innere Stärke und Klarheit wirken sich nicht nur auf Dein Wohlbefinden aus, sondern auch auf das Deines Hundes. Durch die bewusste Praxis der Stille kannst Du die feinen Bedürfnisse, die im hektischen Alltag oft übersehen werden, deutlicher wahrnehmen und achtsamer handeln. Der Weg zur Gelassenheit beginnt mit der Fähigkeit, in die Stille zu gehen und dort die Klarheit zu finden, die Du und Dein Hund für ein harmonischeres Miteinander braucht.
Nachdem wir die Kraft der Stille entdeckt haben, schauen wir im nächsten Artikel auf einen weiteren wichtigen Aspekt: den Takt des Lebens. Hier wirst Du erfahren, wie regelmäßige Rhythmen und Routinen zu mehr Harmonie im Alltag führen und wie Du und Dein Hund im Einklang leben könnt.
Gerne möchten wir Dir noch diese Blogartikel ans Herz legen: Die Lehre der Langsamkeit, Geduld statt Druck
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Antje & Cristina