Selbstbild und Fremdbild – Ein Wiedersehen mit Erkenntnissen – Vor kurzem habe ich mich mit einer Freundin getroffen, die ich seit nahezu 30 Jahren kenne. Wir hatten uns eine Zeit lang aus den Augen verloren und dann wieder zueinander gefunden. Uns verbindet die gemeinsame Schulzeit, diverse „Jugendsünden“ und das Erwachsenwerden.
Schon immer habe ich sie bewundert, denn sie ist in meinen Augen unheimlich clever und tough. Dazu kommt noch eine gehörige Prise Unkonventionalität. Dieses Attribut würde ich nicht verwenden, wenn ich mich beschreibe .
Schon früh ging sie den Schritt in die Selbstständigkeit und ist bis heute sehr erfolgreich damit. Der Lebensweg verlief nicht immer gradlinig, sie hat selbst eine enorme Entwicklung erlebt, hat sich Hilfe geholt, wenn sie allein nicht weiterkam. Ihr Job macht ihr wirklich viel Spaß und sie ist sehr gut darin. Es gab Zeiten, da hatte ich den Eindruck, sie hat keinen anderen Lebensinhalt als die Arbeit – was aber nicht zutreffend ist, denn sie hat eine Familie, Freunde, Tiere und auch andere Interessen.
Jedenfalls haben wir uns nach längerer Zeit mal wieder gesehen und einen wirklich schönen Abend verbracht. Wir waren lecker essen, haben über unsere Jobs gesprochen, wie alles so läuft, über alte Schulfreunde und über die Kinder (mit und ohne Fell). Irgendwann im Laufe des Abends fiel mir eine Frage ein, aber ich zögerte, sie zu stellen. Erst im Auto auf der Heimfahrt, nachdem ich den Gedanken noch ein paar Mal gewälzt hatte, fragte ich sie: „Sag mal, findest Du eigentlich, ich habe mich verändert?“.
Warum habe ich gezögert, diese Frage zu stellen? Warum war es mir so wichtig zu wissen, was sie meint? Ihre Antwort fühlte sich im ersten Moment ein wenig ernüchternd an.
Sie meinte, ich sei entspannter geworden, zufriedener. Und, ich würde, wenn etwas nicht funktioniert, nicht mehr an der Art und Weise festhalten, sondern andere Wege beschreiten, um das Ziel zu erreichen.
„What? Und das war’s schon?!“ war mein erster Impuls. Ich habe jetzt viele Jahre intensiv an mir gearbeitet und mehr ist nicht davon zu bemerken?
Nachdem ich eine Nacht darüber geschlafen hatte und das Ganze in meinem Unterbewusstsein ein paar Runden gedreht hat, habe ich nochmals reflektiert und konnte für mich feststellen: Ein klassischer Fall von der Diskrepanz zwischen Fremdbild und Selbstbild. Und auch ein anderer Grad von Bewusstheit, den ich mittlerweile erreicht habe.
Früher war ich „einfach nur unglücklich oder traurig“. Ich hatte zwar das Gefühl, aber ich kannte den Ursprung nicht. Wusste nicht, wo es herkam, wodurch es ausgelöst wurde und – das Wichtigste für mich – konnte dann auch nichts daran ändern! Wie sollte ich etwas ändern, wenn ich nichts weiter dazu erfahren konnte?
Selbstbild – Fremdbild
Vielleicht ist Dir das auch schon mal passiert. Wenn Du in einem Personalgespräch gelobt wirst oder Du (gefragt oder ungefragt) ein positives Feedback von Freunden bekommen hast. Es überkommt Dich das Gefühl, dass Du Dich umschauen musst, weil unmöglich Du gemeint sein kannst… Die Menschen sehen Dich anders, schätzen Dich besser/toller ein als Du Dich selbst.
„Warme Duschen“-also dieses eben genannte positive Feedback-, die ich schon mal bekommen habe, beinhalteten Dinge wie: Du bist großzügig, hilfsbereit, mutig, neugierig, loyal, Du gibst nicht auf. Du bist sehr wertschätzend und voll da im Gespräch. Man fühlt sich gut aufgehoben bei Dir.
Mittlerweile kann ich zustimmend nicken und denken: „Jo, das stimmt – da kann ich voll mitgehen“ und bin voller Stolz. Früher war ich verschämt und fragte mich, ob mein Gegenüber jemand anderen sieht… Annehmen und glauben konnte ich die Anerkennung leider auch nicht.
Das Selbstbild und das Fremdbild lagen weit auseinander. Das innere Gefühl, das ich zu mir selbst hatte, war anders. Ich fühlte mich viel kleiner, unbedeutender, schlechter.
Das Feedback von meiner Freundin und das erste Fazit, das ich daraus ziehen kann:
Yeah! Ich kann es endlich genauso sehen. Ich kann mich endlich genauso sehen, wie mich andere schon lange gesehen haben. Wie toll, befriedigend und was für ein Fortschritt! Ich feiere mich dafür, dass es so ist.
Und wofür ich mir auch auf die Schulter klopfe: Wenn etwas nicht funktioniert, versuche ich es wirklich auf eine andere Art zu erreichen. Das ist Wachstums-Mindset. Ich verschränke nicht mehr die Arme und sage „es geht nicht“, um dann aufzuhören. Dieser andere, neue Wesenszug ist mir so in Fleisch und Blut übergegangen, so selbstverständlich geworden, dass ich ihn gar nicht als erwähnenswert erachte.
Ja, ich finde es nicht geil, wenn etwas nicht so läuft, wie ich mir das vorstelle. Aber dann schaue ich nach anderen Möglichkeiten. Ich bleibe offen und dran und versuche einen anderen Weg zum Ziel. Hauptsache ankommen!
Wir alle haben unterschiedliche Ausgangspunkte, Tempi und Entwicklungsschritte – aber am Ende kommt es doch darauf an, dass wir losgehen und durchziehen.
Gerne möchten wir Dir noch diese Blogartikel ans Herz legen: Selbstvertrauen stärken 1, Selbstsicherheit und starkes Selbstbewusstsein, Dein Selbst, Selbstvertrauen stärken 2, Wahre Selbstliebe
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Cheers,
Antje & Cristina